Perfekte Babys

 
von Evangelischer Pressedienst

Michael Chalupka mit einem kritischen Blick auf Genanalysen und Embryonenauswahl

Die junge Frau der Firma Orchid, aus dem Silicon Valley, strahlt im Interview mit der „New York Times“ eine überbordende Fröhlichkeit und Zuversicht aus. Verspricht sie doch nichts weniger als allen Familien eine glückliche, gesunde Zukunft in Sicherheit. Ihre Firma bietet eine umfassende Genanalyse von in vitro befruchteten Embryonen an, aus denen man dann die auswählt, die keine genetischen Krankheitsrisiken aufweisen. Und man kann sich auch entscheiden, ob es Buben oder Mädchen sein sollen, mit blauen oder braunen Augen.

Sie selbst hat sich 16 Eizellen entnehmen lassen und aus 16 durch ihren Partner befruchteten Embryonen 4 ausgesucht, die sie sich für eine eventuelle Schwangerschaft einsetzen lassen möchte. Noch ist es nicht so weit, sie ist 32 und hat sich noch nicht entschieden. Dass es zwei Mädchen und zwei Buben sind, weiß sie schon. Bei aller Fröhlichkeit stellen sich ethische Fragen. Was passiert mit den überzähligen Embryonen? Wird hier am perfekten Übermenschen gearbeitet? Wer kann sich das leisten?

Vor allem aber wird hier eine Sicherheit beschworen, die nur in den Genen liegt. Selbst wenn aus dem perfekten Embryo das perfekte Neugeborene wird und man bis dahin alles im Griff hatte. Wer selbst Kinder hat, der weiß, dass es mit der absoluten Kontrolle über das Wohl und Wehe der Kinder sein Ende hat, sobald sie aus den Windeln heraußen sind, und schon gar, wenn sie sich ihr erstes Moped kaufen können.

 

 

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