Mario Fischer: Von der Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft zur Gottesdienstgemeinschaft

 
von Evangelischer Pressedienst

Scheidender GEKE-Generalsekretär sprach vor der Synode

St. Pölten (epdÖ) – Seit 12 Jahren arbeitet Mario Fischer für die Gemeinschaft Evangelischen Kirchen in Europa (GEKE) an deren Sitz in Wien, in den letzten Jahren leitete er als Generalsekretär die Geschäftsstelle der europäischen Kirchengemeinschaft. Vor seinem Wechsel nach Deutschland – ab 1. Mai übernimmt er die Leitung des Konfessionskundlichen Instituts in Bensheim – sprach Fischer am Mittwochvormittag, 10. Dezember, noch einmal vor der Synode der Evangelischen Kirche in St. Pölten.

Die GEKE habe sich von einer Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft zu einer „Gottesdienstgemeinschaft“ weiterentwickelt, betonte Fischer. Nicht zu unterschätzen sei dabei der Beitrag der kleinen Kirchen in der Gemeinschaft, die 96 Kirchen in ganz Europa und Südamerika umfasst und insgesamt 40 Millionen Protestanten repräsentiert. Von kleineren Kirchen, „die nicht aus Privilegien leben, sondern reich sind an Beziehungen vor Ort“, könnten größere Kirchen eine „Theologie der Diaspora“ lernen. „Wir brauchen einander, um miteinander Lernprozesse einzugehen“, sagte Fischer – die GEKE verstehe sich dabei als „Zeugnis- und Dienstgemeinschaft“. Gleichzeitig biete sie für Mitgliedskirchen eine geeignete Plattform, um sich auszutauschen und Fragen zu behandeln, die die Kirchen aktuell betreffen, wie etwa jene nach neuen Gemeindeformen oder nach der Weitergabe des Glaubens in Familie und Kirche.

Fotos von der Synode finden Sie unter: foto.evang.at

Vor der Synode berichtete Fischer von den laufenden ökumenischen Dialogen der GEKE mit der Römisch-katholischen Kirche ebenso wie mit den europäischen Baptisten. Schwerpunkte in der Arbeit der GEKE sieht Fischer in der Stärkung von ordinierten Frauen ebenso wie in der Stärkung der Demokratie in europäischen Gesellschaften. Aktuell laufe ein „Realitätscheck“, der die Praxis des Abendmahls in den Mitgliedskirchen durchleuchtet.

Mit den Evangelischen Kirchen in Österreich sieht Fischer die GEKE in mehrfacher Weise verbunden: Oberkirchenrätin Ingrid Bachler gehöre auch in der neuen Amtsperiode wieder dem Rat der GEKE an, die Evangelischen Kirchen hätten „viele Arbeitsprozesse gestellt“ und letztlich ermöglicht, „dass die GEKE als Körperschaft öffentlichen Rechts einen festen rechtlichen Platz in Österreich hat“.

Persönlich dankte Fischer für die Zusammenarbeit und Unterstützung, nach 12 Jahren sei „die Evangelische Kirche in Österreich auch zur zweiten Heimat“ geworden. Namens der Generalsynode dankte Präsidentin Ingrid Monjencs dem scheidenden Generalsekretär und wünschte ihm für die neue Aufgabe alles Gute.

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