Gedenken zum 80. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki

 
von Evangelischer Pressedienst

Geist: „Evangelischer Auftrag, uns an allen Orten dieser Welt wachzurütteln“

Wien (epdÖ) – Anlässlich des 80. Jahrestages des Atombombenabwurfs auf die japanische Stadt Hiroshima wurde am 6. August in Wien der Hiroshima-Tag mit verschiedenen Veranstaltungen begangen. Am Stephansplatz in der Wiener Innenstadt wurde am frühen Abend eine Gedenkfeier mit Aktionen und Reden u.a. vom Wiener Superintendenten Matthias Geist veranstaltet, gefolgt von einem Laternenmarsch zur Karlskirche.

Ein friedliches Miteinander sei keine Selbstverständlichkeit, betonte Geist in seiner Erklärung zum Hiroshima-Tag. „Ein friedliches Leben ist eben kein Wettkampf auf Biegen und Brechen. Auch wenn wir ihn, diesen Wettkampf um Anerkennung, um Bedeutung, um Macht und um Reichtum allerorts sehen. Einer der tragischsten Wettkämpfe der Weltgeschichte trug sich vor 86 Jahren zu. Er führte zu einer ersten nuklearen Katastrophe, die vor 80 Jahren stattfand – in Hiroshima und in Nagasaki“, erinnerte Geist.

Es müsse ein „evangelischer Auftrag“ und Aufruf genug sein, „uns an allen Orten dieser Welt – so auch hier –“ wachzurütteln. „Wenn im Sudan, in Russland und der Ukraine und vor allem im Nahen Osten unablässig Krieg geführt wird, so sind Menschen und lebenswerte Regionen betroffen. Es geht um das nackte Überleben von Kindern, Frauen, hilflosen und friedfertigen Menschen im Gazastreifen. Es geht um Hungersnot und Menschenleid, das nicht sein darf und nicht sein dürfte“, bekräftigte der Superintendent. „Terror und Kriegsführung ergänzen einander in unmenschlicher und schöpfungsbedrohender Weise. Und im Hintergrund steht weiterhin das Nuklearpotential gewisser Staaten“, so Geist.

„Das atomare Säbelrasseln der Großmächte in den letzten Tagen hat deutlich gemacht, wie nahe sich die Menschheit am Abgrund bewegt“, unterstrich Thomas Hennefeld, Landessuperintendent der Evangelischen Kirche H.B. in Österreich. Christinnen und Christen hätten die Aufgabe, „ihre Stimme gegen todbringende Mächte und Gewalten zu erheben. Wer heute Atomwaffen produziert oder auch nur damit droht, verachtet das Leben und die Menschen und versündigt sich gegen Gott“, fand Hennefeld deutliche Worte.

Infos unter: Netzwerk Friedenskooperative

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